Welchen Nutzen hat Spermidin?
Neben dem Anti-Aging-Effekt von Spermidin und der Aktivierung der Autophagie, die sich positiv auf unsere Zellgesundheit auswirkt, steigert Spermidin auch die Herzfunktion, verbessert die Zellregeneration und den Stoffwechsel und schützt vor neurodegenerativen Krankheiten. Ebenso hat Spermidin einen positiven Effekt auf das Immunsystem. Spermidin wird bis zu einem Alter von ca. 30 Jahren von vielen Körperzellen selbst produziert und kann in dieser Zeit auch durch bestimmte Darmbakterien (der sog. Mikrobiota) gebildet werden, aber insbesondere das ganze Leben durch die Ernährung bzw. Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden.
Neurodegeneration
Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen wie zum Beispiel Demenz oder der Parkinson-Krankheit weisen besonders viele Ablagerungen im Gehirn auf. Dabei handelt es sich vorwiegend um unlösliche Proteine, die zu Zellschäden und deren Untergang führen.
Die Autophagie wirkt diesem Prozess entgegen. Sie sorgt dafür, dass die verantwortlichen Proteinablagerungen recycelt werden. Daher könnte eine Aktivierung der Autophagie durch Spermidin zu einer Reduktion der schädlichen Ablagerungen und zu einem positiven Effekt auf die Gesundheit der Nervenzellen führen. Eine Studie an Ratten legt nahe, dass Spermidin eine neuroprotektive Wirkung bei Parkinson hat (Sharma, 2018). Außerdem wurde bereits eine erste Studie zum Effekt von Spermidin bei einer subjektiv kognitiven Störung abgeschlossen (Wirth, 2018). Dabei hat sich die Gedächtnisleistung bereits nach 3 Monaten verbessert. In einer weiteren Studie wird dies aktuell noch einmal in größerem Ausmaß untersucht.
Wirth M, Benson G, Schwarz C et al. The effect of spermidine on memory perfomance in older adults at risk for dementia: A randomized controlled trial. Cortex 2018; 109: 181−188.
Sharma S, Kumar P, Deshmukh R. Neuroprotective potential of spermidine against rotenone induced Parkinson’s disease in rats. Neurochem Int 2018; 116: 104−111.
Herzfunktion
Mit zunehmendem Alter haben Menschen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies hängt mit dem Verlust der Herzelastizität und einem erhöhten Blutdruck zusammen. In einer Studie der Universität in Graz hat ein Team aus Forschern um Prof. Dr. Frank Madeo herausgefunden, dass Spermidin bei Mäusen die Herzelastizität erhöht. Dadurch entspannt sich das Herz zwischen den Schlägen besser und wird weniger belastet. Außerdem erkannten die Forscher, dass Spermidin den Blutdruck senkt, wodurch das Herz zusätzlich entlastet wird. Diese an Mäusen durchgeführte Studie deutet darauf hin, dass Spermidin auch das Herz-Kreislauf-System des Menschen positiv beeinflussen kann (Eisenberg, 2016).
Eisenberg T, Abdellatif M, Schroeder S. Cardioprotection and lifespan extension by the natural polyamine spermidine. Nat Med 2016; 22(12): 1428−1438.
Weitere positive Wirkungen
Spermidin hat noch weitere positive Effekte. So verbessert es den Stoffwechsel, fördert die Regeneration der Zellen bei Gewebeschäden, verbessert die Funktion von Stammzellen und könnte uns vor Diabetes schützen.
Es gibt somit eindeutige Hinweise darauf, dass uns die natürliche Substanz Spermidin aktiv vor Krankheiten wie zum Beispiel Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen könnte.