Spermidin – Hoffnung bei Herzschwäche

Spermidin – Hoffnung bei Herzschwäche

Unser Herz schlägt durchschnittlich 60 bis 80 Mal pro Minute und versorgt unseren Körper so mit Blut. Beeindruckende 8.000 Liter werden so am Tag von einem gesunden Herzen im Körper verteilt. Doch das ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Gerade bei älteren Menschen kann die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigt sein. Das Organ füllt sich dann nicht mehr mit ausreichend Blut, die Betroffenen leiden an Herzschwäche. Die Ursache kann eine gestörte Dehnbarkeit der linken Herzkammer sein (Diastolische Herzinsuffizienz). Dabei handelt es sich um eine häufige Herz-Kreislauf-Erkrankung.

Forscher konnten nun die molekularen Ursachen dieser verminderten Herzelastizität aufdecken. Ein Protein namens PP5, welches bei herzschwachen Personen im Überschuss vorhanden ist, lagert sich an die Herzkammer an und hemmt deren Dehnung. In der Folge ist die Elastizität des Herzens eingeschränkt.1
Weil man bereits weiß, dass PP5 durch Spermidin effektiv gehemmt werden kann, spekulierten die Forscher weiter: Könnte einer Versteifung des Herzens durch eine Einnahme von Spermidin entgegengewirkt werden?1

Diese Idee ist nicht ganz abwegig. So weiß man bereits, dass mit Spermidin gefütterte Mäuse auch im Alter ein gesundes Herz haben.2 Und auch die Auswertung von Daten aus 48 europäischen und anderen westlichen Ländern gibt Grund zur Hoffnung: Wer sich spermidinreich ernährt, leidet seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so die Studie.3

Da mit dem Alter immer weniger Spermidin produziert wird, könnten vor allem ältere Menschen von der Einnahme von Spermidin profitieren und etwas Gutes für ihre Herzgesundheit tun.

Quellen

(1) Krysiak et al. Protein phosphatase 5 regulates titin phosphorylation and function at a sarcomere-associated mechanosensor complex in cardiomyocytes. Nat Commun (2018)
(2) Eisenberg et al. Cardioprotection and lifespan extension by the natural polyamine spermidine. Nat Med (2016)
(3) Soda K et al. Food polyamine and cardiovascular disease–an epidemiological study. (2012)