Die Rolle von Spermidin bei Fruchtbarkeit

Fortgeschrittenes Alter ist ein Hauptrisikofaktor für weibliche Unfruchtbarkeit aufgrund der reduzierten Eizellreserve und abnehmender Qualität der Eizellen. Spermidin fördert in präklinischer Forschung die Fruchtbarkeit und könnte Frauen mit Kinderwunsch unterstützen.

Erste Hinweise deuten auch auf eine Rolle von Spermidin zur Unterstützung der Fruchtbarkeit hin.

Fadenwürmer, die auf Grund eines genetischen Defekts kein Spermidin in ihren Zellen bilden können,

legen weniger Eier und zeigen somit ein Reproduktionsproblem, welches durch Fütterung von Spermidin wieder ausgeglichen werden kann. Im Menschen korreliert der Spermidingehalt der männlichen Samenflüssigkeit mit der Spermatogenese und der Beweglichkeit der Spermien, ein wichtiges Kriterium für deren Funktionalität. Ebenso vermutet man einen Zusammenhang zwischen Polyaminen und der Bildung der weiblichen Eifollikel und die Gabe von Spermidin kann Alterungsanzeichnen weibliche Keimbahnzellen in Folge oxidativem Stress durch Aktivierung Zellschützender Autophagie deutlich reduzieren. In einer ersten Studie zur Einnahme eines

Spermidinhaltigen Nahrungsergänzungsmittels konnte ein Trend zu einem verbesserten Hormonhaushalt der für Fruchtbarkeit wichtiger Hormone festgestellt werden.

Diese vielversprechenden Ergebnisse legen nahe, dass Spermidin in den Eierstöcken die Zellerneuerung fördert, beschädigte Bestandteile beseitigt und eine Wechselwirkung mit den Mitochondrien ermöglicht.

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